Seit Mitte letzten Jahres stellt Killet GeoSoftware Ing.-GbR sein Geodetic Development Kit GeoDLL für geodätische Berechnungen zu Zeitzonen und Sommerzeitdaten zum Einbinden in eigene Computerprogramme bereit.
Neu und weltweit bisher einzigartig in der aktuellen Version GeoDLL 15.10 ist die Berücksichtigung der territorialen Küstenzonen bei der Ermittlung landesspezifischer Zeitzonen aus geographischen Koordinaten.
Die Zeitzone eines Landes kann damit schon beim Eintritt in die jeweilige Küstenzone präzise ermittelt werden.
© Nach einer Graphik des Commonwealth of Australia
Die neue GeoDLL berechnet Zeitzonen wahlweise unter Einbeziehung der Küsten-Basislinie, der Dreimeilenzone, der Zwölfmeilenzone, der 24-Meilen Anschlusszone und der 200-Meilen Wirtschaftszone.
Außerhalb der genannten Küstenzonen werden die internationalen offshore-Zeitzonen mit den Bezeichnungen Alpha bis Zulu berechnet.
Die Küsten-Basislinie folgt der Niedrigwasserlinie entlang der Küste eines Staates.
Sie ist Grundlage zur Bestimmung der seewärtigen Grenzen eines Staates, der Hoheitsgewässer und anderer Küstenzonen.
Die Drei- und Zwölfmeilenzonen stecken von Land zu Land unterschiedlich ein Seegebiet ab, in dem der Staat souveräne Hoheitsrechte ausüben darf.
In der 24-Meilen Anschlusszone stehen dem Staat nur eingeschränkte Hoheitsrechte zu, zum Beispiel polizeiliche Befugnisse bezüglich der Einreise und Zollkontrolle.
Innerhalb der 200-Meilen Wirtschaftszone hat ein Staat die Kontrolle über alle wirtschaftlichen Ressourcen, beispielsweise Fischerei, Abbau von Bodenschätzen und Exploration.
Die 408 weltweiten Zeitzonen folgen überwiegend den Grenzen und territorialen Küstenlinien von Ländern oder Landesteilen.
GeoDLL kann Zeitzonen aus geographischen Koordinaten berechnen, die zum Beispiel aus einem GPS-Receiver kommen.
Aus den Koordinaten wird die richtige Zeitzone unter Einbeziehung des Küstensaums der gewünschten Küstenzone mit hoher Genauigkeit ermittelt.
Die Uhren eines Schiffs, Flugzeugs oder anderen Verkehrsmittels können damit in Abhängigkeit von der Position und des Sommerzeit-Status des jeweiligen Landes automatisch auf die lokale Zeit umgestellt werden.
Karte der 408 onshore-Zeitzonen
Plate Carrée EquiRectangular Projektion
© Killet GeoSoftware Ing.-GbR
Die von GeoDLL unterstützten Zeitzonen basieren auf einer einheitlichen Namenskonvention von Paul Eggert.
Sie entsprechen dem Unterschied zur Coordinated Universal Time (UTC) als Anzahl von Stunden, z.B. "Europa/Paris, UTC+1".
Viele Staaten verwenden die Sommerzeit (DST) in der hellen Jahreszeit, die in der Regel durch das Vorstellen der Uhren um eine Stunde realisiert wird.
Leider werden die Anfangs- und Endzeiten der Sommerzeit in den Ländern unterschiedlich gehandhabt.
GeoDLL berücksichtigt das und berechnet die Zeitzonen-Parameter UTC, DST und Anfangs-/Endzeiten der Sommerzeit-Periode für alle Länder und Zeitzonen exakt.
Das online-Handbuch mit ausführlichen Funktionsbeschreibungen der GeoDLL steht Softwareentwicklern unter https://www.killetsoft.de/h_geodll_d/handbuch_d.htm zur Verfügung.